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Equipment Tests

 

Eine vernünftige Unterwassermakrolösung für das Micro 4/3rd System ist im Moment nicht einfach. Zwar steht mit dem Zuiko 60 mm ein sehr gutes Objektiv zur Verfügung, allerdings ist gerade im Supermakrobereich, die Vergrößerung dann doch etwas zu gering. In aller Regel versucht man sich mit Vorsatzlinsen zu helfen. Allerdings wird mit diesen in aller Regel die Schärfentiefe negativ beeinflusst und auch der Autofokus funktioniert nur noch eingeschränkt.

 

In letzter Zeit fand ich im Internet häufiger Berichte, dass die Verwendung des Zuiko MC-20 und auch des MC 14 als Vorsatzlinse auch im Zusammenhang mit dem 60 mm Makro möglich sein. Nachdem dies aufgrund der Bauweise der Linsen eigentlich nicht möglich ist, benötigt man einen Adapter von Pixco der die Anschlüsse kompatibel macht.

 

Die Frage stellte sich natürlich, würde diese Kombination auch im Unterwassereinsatz brauchbare Ergebnisse bringen und eine Alternative zu den Vorsatzlinsen darstellen?

 

Der Adapter war schnell über Ebay bestellt und erreichte mich innerhalb einer Woche. Das neue MC-20 stellte mir Olympus für einen Test zur Verfügung. Im ersten Schritt werden die Überwasserergebnisse getestet. In einem zweiten Schritt wird dann mit diversen Portverlängerungen und auch unterschiedlichen Ports getestet, welche Variante am Besten für den Unterwassereinsatz passt. Am Ende wird versucht die Überwasserergebnisse Unterwasser zu bestätigen.

 

 

 

Überwasser

 

Der Anschluss des Pixco Adapters an das MC-20 und an das 60 mm Makro funktioniert nach kurzem testen und orientieren wie das System zusammengehört einfach und Problemlos. Im Ergebnis sieht das ganze Konstrukt etwas merkwürdig aus. Getestet wird an einer Olympus OMD EM1 MII.

 

 

 

Testaufbau OMD EM1MII / Zuiko 60 mm / Zuiko MC-20

 

 

 

Testaufbau Pixco Extension Tube / Pixco mit MC-20

 

 

 

Testaufbau

 

 

 

Bei den Überwassertests stellte sich heraus, dass die Einstellmöglichkeiten am Zuiko 60 mm weitestgehend wirkungslos sind. Egal auf welche Position, scheint der Autofokus nur im Nahbereich bis ca. 40 cm zu funktionieren. Näher scheint allgemein besser zu funktionieren. Der Einsatz des Adapters und des Zwischenrings schluckt einiges an Lichtstärke, so dass der Einsatz eines Blitzes unvermeidbar ist. Der Autofokus liegt dann meist knapp vor dem Motiv. Das ist in Ordnung, wenn man um diesen Umstand Bescheid weiß. Der Einsatz des Autofokus wird deswegen immer wieder zentral im Test erwähnt, da die bei den meisten UW Lösungen der Einsatz eines Focusgears aufwändiger ist. Speziell bei einem so langen Objektiv, geht dies eigentlich nur mit einem Spezialport.

 

 

 

 

 

Testfotos: Käfer / Salzkristall / Spielzeugschlange

 

 

 

Portlängen / Unterwassersetup

 

Unterwasser nutze ich eine Isotta Gehäuse, sowie zwei Inon Z330 Blitze. Aufgrund des ungewöhnlichen Setups, mussten zunächst die passenden Portlängen für das System ermittelt werden. Hier möchte ich mich bei Manfred Werner von Unterwasserkamera.at für die Unterstützung und das zur Verfügung stellen, von verschiedenen Portlängen bedanken. Nach einigem Testen stellte sich heraus, dass zwei Varianten als nahezu optimal herausstellten. Variante eins, ist der Standardport zusammen mit einem 50mm Extansion Ring von Isotta. Variante 2 ist der 40 mm Extension Ring und der Flachport M67 H85 B102 von Isotta. Die Variante 1 sitzt etwas näher am Portglas, was natürlich vorteilhaft ist. Variante 2 sitzt geringfügig weiter vom Port entfernt, hat aber aufgrund des Zoommechanismus die Möglichkeit den Fokus manuell zu justieren.

 

 

 

 

 

Testaufbau Unterwasser / M67 mit Fokus Mechanismus / M67 Standard

 

 

 

Unterwassertests

 

Am 21.07.20 hatte ich dann endlich die Möglichkeit, zu testen ob die Überwasserergebnisse sich Unterwasser bestätigen lassen. Tauchsport Gläser gab uns die Möglichkeit, das Setup im Schwimmbecken zu testen. Um es kurz zu machen, die UW Tests haben die Überwasserergebnisse voll bestätigt. Leider fand der Test zeitlich etwas unter Druck statt, da zeitgleich noch ein Unterwassermodelshooting anstatt.

 

 

 

Fazit

 

Das der Einsatz dieser Kombination überhaupt funktioniert, liegt natürlich an den außergewöhnlichen Eigenschaften des 60 mm Zuiko. Ich habe bereits Astro Fotos mit dem 60 mm gesehen als auch persönlich schon einen Hammerhai zwangsweise mit diesem Objektiv fotografieren müssen. Dennoch verliert es durch die Adapter einiges an seiner Funktionalität. Das Handling fühlt sich definitiv besser an als mit Vorsatzlinsen. Die Schärfentiefe überzeugt auch.

 

Wenn ich zeitnah auf dem Weg nach Lembeh wäre, dann würde ich die Kombination definitiv erwerben. Nachdem Olympus zum Jahresende aber auch ein Macro mit um die 100 mm angekündigt hat, kann ich mir vorstellen auch noch bis zu diesem Termin zu warten.

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