Tauchen auf Einheimischen-Inseln der Malediven – Ein Ratgeber

 

1. Einleitung

 

Die Malediven zählen zu den weltweit bekanntesten Tauchdestinationen.

Während Resortinseln Komfort und Luxus bieten, ermöglichen Einheimischen-Inseln ein authentisches und preiswerteres Taucherlebnis mit direktem Kontakt zur lokalen Bevölkerung.

 

2. Was bedeutet „Einheimischen-Insel“?

 

Einheimischen-Inseln sind bewohnte Inseln der Malediven, auf denen lokale Familien leben. Seit 2009 ist es Touristen erlaubt, dort in sogenannten Guesthouses zu übernachten. Sie bieten eine authentische Alternative zu den Resortinseln – oft günstiger und kulturell bereichernder.

 

3. Allgemeiner Ablauf auf Einheimischen-Inseln für Taucher

 

Anreise meist per öffentlicher Fähre oder Speedboat, Unterkünfte in einfachen Guesthouses, Tauchangebote durch lokale Tauchbasen. Respektvolles Verhalten gemäß lokaler muslimischer Kultur ist wichtig.

 

4. Vor- und Nachteile gegenüber Resortinseln

Vorteile

Nachteile

Günstiger Aufenthalt & Tauchgänge

Kein Luxus, einfachere Ausstattung

Authentische Begegnungen mit Einheimischen

Kein Alkohol erhältlich

Lokale Kultur & Küche erlebbar

Religiöse Kleidungsvorschriften

Individuelle Betreuung durch kleine Dive-Center

Eingeschränkte Infrastruktur

Keine „Touristenblase“

Transfers können aufwendiger sein

 

5. Hier ist eine Aufstellung der populärsten Einheimischen-Inseln zum Tauchen

(kein Anspruch auf Vollständigkeit)

 

Maafushi

 

Atoll: Süd-Malé-Atoll
Anreise: Speedboot (30–40 Min.) ab Malé
Tauchplätze: Kandooma Thila, Cocoa Corner, Guraidhoo Channel
Besonderheiten: Sehr touristisch, viele Tauchschulen, gute Infrastruktur, aber eher trubelig. 

 

Dhigurah

 

Atoll: Süd-Ari-Atoll
Anreise: Inlandsflug nach Maamigili + Boot (oder Speedboot ab Malé ca. 90 Minuten)
Tauchplätze: Maamigili Beyru (Walhaie), Kudarah Thila, Broken Rock
Besonderheiten: Eine der besten Inseln für Walhai-Sichtungen, lange Sandbank, ruhige Atmosphäre.

 

Thoddoo

 

Atoll: Alif Alif (Nord-Ari)
Anreise: Speedboot (ca. 80 Min.) ab Malé
Tauchplätze: Madivaru Corner, Rasdhoo Channel (Hammerhaie)
Besonderheiten: Fruchtbare Insel mit Landwirtschaft, ruhig, gute Ausflüge möglich.

 

Rasdhoo

 

Atoll: Rasdhoo Atoll (Teil von Alif Alif)
Anreise: Speedboot (ca. 60 Min.) ab Malé
Tauchplätze: Rasdhoo Madivaru (Hammerhaie), Kuramathi Thila
Besonderheiten: Kompakte Insel mit direktem Zugang zu Top-Spots, ideal für Kurztrips.

 

Anmerkung des Autors:

Auch, wenn wir noch nie auf Rasdhoo gewohnt haben, haben wir hier schon viele unglaubliche Tauchgänge an Rasdhoo Corner gemacht. Auf Taucher.net haben wir viele Rezessionen zu Rasdhoo gelesen oder moderiert, das Feedback war immer hervorragend!

 

 

Ukulhas

 

Atoll: Alif Alif (Nord-Ari)
Anreise: Speedboot (90 Min.) oder Fähre ab Malé
Tauchplätze: Ukulhas Thila, Hafza Thila, Fish Head
Besonderheiten: Umweltfreundliche Insel, saubere Strände, gute Infrastruktur und Hausriff.

 

Fuvahmulah

 

Atoll: Gnaviyani Atoll (Einzelinsel)
Anreise: Inlandsflug (ca. 1,5 Std.) von Malé
Tauchplätze: Tiger Harbor, Farikede, Thoondu Kandu
Besonderheiten: Riesige Insel, Kein Atollriff – tiefe Steilwände, hohe Haidichte (Tiger-, Hammer-, Fuchshaie), keine Hausriffe, anspruchsvolles Tauchen.

Angefütterte Tigerhai-Tauchgänge mit haufenweise Spektakel für diejenigen, die`s mögen.

 

Fulidhoo

 

Atoll: Vaavu-Atoll
Anreise: Speedboot (ca. 70 Minuten) ab Malé
Tauchplätze: Miyaru Kandu (Stierhaie), Alimatha Jetty (Nachttauchgänge)
Besonderheiten: Authentisches Dorf, entspannte Atmosphäre, spektakuläre Hai-Tauchgänge bei Nacht.

 

Keyodhoo

 

Atoll: Vaavu-Atoll
Anreise: Speedboot oder öffentliche Fähre (90 - 120 Minuten) ab Malé
Tauchplätze: Fotteyo Kandu, Golden Wall, Devana Kandu
Besonderheiten: Ruhige Insel, sehr familiär, ideal für erfahrene Taucher.

 

Thinadhoo

 

Atoll: Vaavu-Atoll
Anreise: Speedboot oder öffentliche Fähre (ca. 120 Minuten) ab Malé
Tauchplätze: Schönes Hausriff, Alimatha Jetty, Dhiggaa Reef, Kanäle bei naheliegenden Inseln (Feldihoo, Keyodhoo)
Besonderheiten: Tauchen mit vielen Ammenhaien bei Alimatha Jetty, Noch kein Massentourismus, sehr sauber.

 

Anmerkung des Autors:
Hier hat unser Freund Shakko (bekannt von Ecopro-Divers) ein Tauchresort mit angeschlossener Tauchbasis: Reethi Beach.

Wir haben das Resort besichtigt und einen tollen Eindruck gewonnen, wir waren aber noch nicht länger dort - das Feedback, dass wir von Tauchern erhalten haben, ist aber hervorragend!

 

Gulhi

 

Atoll: Süd-Malé-Atoll
Anreise: Speedboot (20–30 Min.) ab Malé
Tauchplätze: Guraidhoo Channel, Kandooma Thila
Besonderheiten: Kleine charmante Insel, perfekt für Anfänger und kurze Aufenthalte.

 

Omadhoo

 

Atoll: Süd-Ari-Atoll
Anreise: Speedboot ab Malé (ca. 90 Minuten)
Tauchplätze: Dhigurah Beyru, Manta Point, Broken Rock
Besonderheiten: Ruhige Insel, gute Tauchschule, Ausflüge zu Walhaien und Mantas.

 

Mathiveri

 

Atoll: Nord-Ari-Atoll (Alif Alif)
Anreise: Speedboot (ca. 140 Minuten) ab Malé
Tauchplätze: Manta Point, Maaya Thila, Fish Head
Besonderheiten: Ruhig, gute Manta-Sichtungen in der Saison, freundliche, kleine Community.

 

Gan

 

Atoll:    Addu-Atoll (auch: Seenu-Atoll), ganz im Süden der Malediven 

Anreise: Inlandsflug von Malé nach Gan International Airport (ca. 1 Std. 30 Min.) 

Tauchplätze: British Loyalty Wreck, Manta Point, Shark & Turtel Point, Kuda Kandu Corner 

Besondernheiten: Einzige Inselgruppe der Malediven südlich des Äquators, Verbindung zu benachbarten Inseln per Brücke, Kein typisches Inselgefühl, eher urban, ideal für Taucher, die intensives Wrack- und Kanal-Tauchen suchen

Kombination aus Einheimischen-Insel, Stadt und einigen Resorts möglich (bspw. Canareef Resort in der Nähe), kein Massentourismus – ideal für erfahrene Taucher

 

 6. Tipps für Taucher auf Einheimischen-Inseln

 

• Frühzeitig Dive-Center kontaktieren
• Eigene Ausrüstung spart Geld
• Regenzeit beachten (Mai–Oktober)
• Kleidung & Verhalten mit Unterkunft abstimmen

 

7. Fazit

 

Tauchen auf Einheimischen-Inseln ist authentisch, preiswert und intensiv. Mit etwas Planung und kultureller Sensibilität ist es eine unvergessliche Alternative zu Resorturlauben.

 

Grundsätzlich: Ja, als Europäer bist du willkommen – aber nicht „alles ist erlaubt“.

Wer sich kulturell angepasst und respektvoll verhält, wird nicht nur willkommen geheißen, sondern oft sehr herzlich aufgenommen.

 

Ein bisschen Zurückhaltung und Interesse an den Menschen vor Ort machen den Unterschied – und genau das ist es, was das Reisen auf Einheimischen-Inseln so besonders und wertvoll macht.

 

Jan "Jfibu" Finsterbusch & Christoph "Schaffel" Schaffelhuber

 

Juli 2025                                                       Alle Angaben ohne Gewähr

 

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